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Digitales Customer Engagement: 10 Strategien für jedes Business

Die Digitalisierung stellt vieles infrage, was sich in Unternehmen über lange Zeit bewährt hat. An die Stelle berechenbarer Innovationszyklen treten disruptive Veränderungen, durch die bis dato erfolgreiche Geschäftsstrategien innerhalb weniger Jahre abgewertet oder gar obsolet werden können. Gleichzeitig eröffnet die digitale Transformation zahlreiche neue Möglichkeiten, um erfolgreich den Weg in die Zukunft zu beschreiten. Um diese Möglichkeiten nutzen zu können, ist es für moderne Führungskräfte unverzichtbar, die Mechanismen hinter dem digitalen Wandel zu verstehen.

Was digitale Transformation im Kern bedeutet

Computer, Netzwerke, Software: Digitale Technologien durchdringen alle Branchen, Geschäftsbereiche und -prozesse, reißen alte Strukturen ein und definieren neue Anforderungen. Aber der Einfluss der Digitalisierung endet nicht an dieser Stelle. Sie krempelt nicht nur Unternehmen um, sondern die Business-Welt als Ganzes und darüber hinaus so ziemlich alle gesellschaftlichen Prozesse – also die Art und Weise, wie wir arbeiten, uns fortbewegen, konsumieren und kommunizieren.

Digitale Transformation beschreibt die umfassenden Auswirkungen, die dieser Wandel auf unsere Business-Welt hat. Sie stellt Unternehmen vor die Herausforderung, zu reflektieren, wie durch digitale Technologien nicht nur operative Geschäftsprozesse, sondern auch Business-Modelle, Wertschöpfungsketten und Märkte auf den Kopf gestellt werden. Dabei ist es notwendig, sich ganz grundsätzlich darüber klar zu werden, was diesen Wandel auszeichnet.

1. Digitale Transformation ist nicht aufzuhalten

Leistungsfähigkeit, Durchdringung und Nutzen der Digitalisierung sind so weit vorangeschritten, dass wir eine Schwelle überschritten haben, an der es kein Zurück mehr gibt. So kann kein Unternehmen seine Geschäftsprozesse beispielsweise ohne ERP-System effizient managen oder ohne IT-Security verlässlich mit Kundendaten umgehen. Zukünftige Herausforderungen wie die Regulierung von Verkehrs- und Warenströmen werden sich nicht analog lösen lassen, Konsumenten werden weiter mobile Endgeräte nutzen und virtuelle Einkaufserlebnisse nachfragen. Die Interdependenz digitaler Systeme hat eine Komplexität erreicht, bei der es keine Lösungsansätze ohne computergestützte Datenverarbeitung mehr geben wird.

2. Digitale Transformation beschleunigt alle Prozesse

Der Intel-Mitgründer Gordon Moore prophezeite schon 1965, dass sich die Komplexität von Rechenmaschinen alle ein bis zwei Jahre verdoppelt. Wenngleich sich diese Entwicklung in den letzten Jahren etwas verlangsamt hat, weist das Mooresches Gesetz“ auf ein weiteres Kennzeichen der Digitalisierung hin: Sie verläuft nicht linear, sondern exponentiell. Die Steigerungen von Rechenleistung, Speicherfähigkeit und Übertragungsgeschwindigkeit ermöglichen heute digitale Lösungen, die gestern noch undenkbar schienen. Zusätzlich führt der wachsende Grad der Digitalisierung dazu, dass sich neue Produkte und Services immer schneller in der Praxis etablieren.

Hielten sich die größten US-Unternehmen vor 50 Jahren noch durchschnittlich 75 Jahre im Fortune-500-Index, so sind es heute weniger als 15 Jahre. (Quelle: Harvard Business Review)

3. Digitale Transformation ist dynamisch und nicht berechenbar

Kaum ein Marktbeobachter oder Wettbewerber ahnte zunächst den nachhaltigen Erfolg von Tech-Unternehmen wie Google, Apple oder Amazon. Das gestiegene Innovationstempo der digitalen Transformation macht es in vielen Branchen immer schwerer, Entwicklungen und Trends mittel- oder langfristig abzuschätzen. Hinzu kommt: Die digital getriebene Startup-Kultur attackiert etablierte Player mit Venture-Kapital und lotet auf breiter Front neue Geschäftsmodelle und Möglichkeiten der Wertschöpfung aus. Die Folge sind disruptive Umwälzungen, die zu branchenübergreifendem Wettbewerb und der Entstehung mächtiger Megaplayer in sich neu herausbildenden Marktsegmenten führen.

Wie Informationstechnologie die Transformation vorantreibt

IT ist der Motor der digitalen Transformation. Digitale Produkte und Services bieten einem modernen Management die Möglichkeit, etablierte Prozesse auf allen Ebenen des Unternehmens aufzubrechen, um so als Organisation insgesamt smarter zu werden. Das heißt zum Beispiel: Produkte zielgenauer und mit kürzerer Time-to-Market zu designen, operative Abläufe effizienter zu gestalten, neue Kunden zu gewinnen und Märkte zu erschließen oder effektivere Lieferketten zu realisieren.

Digitale Technologien liefern wertvolle Tools, die Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen und wichtige Enabler sind.

Die wichtigsten Technologien der digitalen Transformation im Überblick:

  • Cloud-ComputingCloud Services stellen Ihnen Zugriff auf Anwendungen (Software as a Service), Laufzeitumgebungen (Platform as a Service) oder Hardware-Ressourcen (Infrastructure as a Service) zur Verfügung. Sie machen Ihr Unternehmen flexibler, da Sie Kosten sparen und die eigenen Ressourcen zielgerichteter einsetzen können. Gleichzeitig haben Sie mit wenig Startkapital Zugriff auf komplexe digitale Lösungen.
  • Internet of Things: Durch Vernetzung und intelligente Software werden Geräte dazu in die Lage versetzt Informationen weiterzugeben. Diese Smart Objects können sowohl untereinander als Machine-to-Machine kommunizieren als auch mit der Außenwelt. Anwendungsbereiche liegen in der Einbindung von Smart Objects in das unternehmenseigene ECM-System oder bei der Entwicklung neuer Produkte – sogenannter Smart Devices – und Services im B2C-Bereich.
  • Blockchain: Dezentrale Datenbank-Systeme, die als eine Blockchain aufgebaut sind, sollen dabei helfen, Transaktionen in einem Netzwerk auch ohne Kontrollinstanz sicher abzuwickeln. Bekannt sind sie für die Erzeugung von Kryptowährungen wie Bitcoin. Darüber hinaus bergen sie viele weitere Einsatzmöglichkeit, zum Beispiel zum Monitoring von Abläufen im Finanz- und Versicherungswesen oder in der Supply Chain.
  • Big Data: In jedem Unternehmen fallen massenhaft Daten an. Moderne Lösungen für Big Data und Business Intelligence ermöglichen Unternehmen das enorme Potential, das darin verborgen ist, zu heben. Das kann zum Beispiel die Optimierung von Geschäftsprozessen sein. Oder die Auswertung von Kundendaten für die Produktentwicklung, das Marketing oder den Vertrieb.
  • Artificial Intelligence und Machine Learning: Selbstlernende IT-Systeme werden in immer mehr Prozesse eingebunden. Dabei könne sie eine ganze Reihe von Funktionen übernehmen: sie unterstützen die Auswertung von Daten, verbessern IT-Sicherheitssysteme oder steigern die Qualität digitaler Services.
  • Social Media: Plattformen wie Facebook, Instagram oder YouTube schaffen neue Möglichkeiten im Customer Engagement: Hier finden sich Zielgruppen, Trends und Multiplikatoren, die Unternehmen zum Beispiel in ihre Marketingstrategien, den Kundenservice oder Customer Experience Research einbinden können. Business-Netzwerke wie LinkedIn stellen HR-Organisationen neue Wege im Talent Management bereit.

Digitale Transformation als Kulturwandel

Die Technologien der digitalen Transformation schaffen wertvolle Tools, mit deren Hilfe sich die Herausforderungen dieses Wandels angehen lassen. Sie sind aber nicht die Antwort auf die digitale Transformation. Denn mit der einfachen Implementierung von mehr IT-Systemen und -Diensten ist es nicht getan. Es kommt vielmehr darauf an, mit diesen Tools einen tatsächlichen Mehrwert zu schaffen – etwa indem auf diese Weise Kundenbedürfnisse besser in die Geschäftsprozesse einfließen und damit die Kundenorientierung des Unternehmens insgesamt verbessert wird.

Das kann nur dann funktionieren, wenn sich ein Unternehmen als Organisation bewegt – und einen Kulturwandel unternimmt. Er beginnt bei den Top-Entscheidern. Management in Zeiten der digitalen Transformation sollte Digital Leadership sein und dem Modell der „beidhändigen Führung“ folgen: Die eine Hand moderiert die Digitalisierung im eigenen Unternehmen, motiviert die Mitarbeiter, ideenreich und eigenverantwortlich zu arbeiten und fördert eine positive Fehlerkultur. Die andere leitet das Tagesgeschäft mit bewährten Managementansätzen.

Am Ende des Tages erfordert eine erfolgreiche digitale Transformation jedoch eine möglichst frühzeitige Veränderung des Mindsets im gesamten Unternehmen. Dazu zählen die Einführung agiler Methoden und die Etablierung einer Atmosphäre, in der Kreativität entfaltet und der Sinn für die Notwendigkeit zur Veränderung gelebt wird. Denn nur so können Unternehmen selbst zu Akteuren des digitalen Wandels werden, anstatt nur auf Wettbewerbsdruck und Disruptationen des Marktes zu reagieren.

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Maike Dierken, die Autorin dieses Blog-Beitrags, ist Leiterin Marketing und PR bei Allgeier IT Solutions. Sie können Maike auf LinkedIn folgen.